Thema: Zeitgeist

Claudia am 06. Februar 2000 — Kommentare deaktiviert für Die universale Maschine

Die universale Maschine

Die ‚Referenzliste‘ des Webhits-Zählers listet einige Links auf, die aus den Weiten des Web auf dieses Diary zeigen. Als ich gestern mal wieder reinsah, fand ich eine Seite, auf der Jörg (ohne Nachname) meinen Text „Wir können nicht dienen?“ liebevoll gestaltet und ausgestellt hat. Sowas freut mich! Und gelesen hab‘ ich ihn auch nochmal: es ist eine heftige Anklage gegen die Dominanz der Geräte, die sich zwischen Mensch und Mensch schieben und zunehmend unsere Zeit und Energie auffressen. Weiter → (Die universale Maschine)

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Claudia am 02. Februar 2000 — Kommentare deaktiviert für Von PCs umstellt, II

Von PCs umstellt, II

Ingo hat einen Leserbrief zum leidigen Umgang mit dem Gerät geschrieben:

„…und ein wenig Interesse am Gerät führt den Anwender ganz von alleine in die schöne neue Welt der grenzenlosen Kommunikation.“

Ach, ich habe ja viele Interessen, doch das „am Gerät“ hält sich in engen Grenzen! Zu Anfang war das noch anders: 1992/93 machte es mich überglücklich, eine Weiterbildung zur „EDV-Fachkraft“ auf Kosten des Arbeitsamtes absolvieren zu dürfen – und was ich da alles lernte, inspirierte mich zu philosophischen Überlegungen über Computer, Mensch, Technik…. Wer mag, kann mal einen recht dichten Text (Winword) aus der damaligen Zeit lesen. Noch gab es das Netz nicht, CD-ROM war gerade groß im Kommen und ich arbeitete auf einem 386er! Und dachte, die Welt erfindet sich gerade neu – naja, das war halt der „Hype“!

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Claudia am 30. Januar 2000 — Kommentare deaktiviert für American Beauty

American Beauty

Gestern war ich im Kino: „American Beauty“ ist ein so herzergreifender Film, daß man die ganze Zeit zwischen Lachen und Weinen schwankt. Er handelt vom Familienvater (Kevin Spacey), der plötzlich aus dem erstarrten Leben seiner amerikanischen Vorstandt-Existenz erwacht und sein Leben völlig umkrempelt, dadurch seine Frau und seine Tochter schwer irritiert, seinen Job an den Nagel hängt, anfängt zu kiffen und seine Muskeln zu trainieren. Kurzum, er ist verliebt, doch ist das nur der äußere Anlaß für sein Erwachen aus dem tiefen Schlaf der Routine, die die Menschen zu lebenden Toten macht. Weiter → (American Beauty)

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Claudia am 22. Januar 2000 — Kommentare deaktiviert für Bildschirme fressen Menschen auf

Bildschirme fressen Menschen auf

Olivias Mail hat mir sehr gefallen, bringt sie doch das Problem auf den Punkt:

„Ganz übel wird es, wenn man sich bewußt entschließt, mal einen Abend freizunehmen, frei von der Arbeit und frei vom Computer und dann nicht weiß, was man eigentlich machen soll, weil alles, was einen reizen würde, nicht ohne den Computer geht.“

Vielleicht wird es ja wieder anders, wenn das Equipment mal voll mobil geworden ist, wenn wir die Computer als Kleider und am Handgelenk tragen und unsere Umwelt voll von Interfaces steckt, in die wir nur rufen oder flüstern müssen, wenn wir etwas tun wollen. Dennoch wird das Leben auf diese Weise sicher nicht mehr die Intensität haben, die wir schon jetzt vermissen, weil letztlich alle noch so spannenden Aktivitäten körperlich gesehen nur als Herumschieben von Zeichen stattfinden. Weiter → (Bildschirme fressen Menschen auf)

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Claudia am 19. Januar 2000 — Kommentare deaktiviert für Unsichtbar – Menschen betrachten am Bahnhof

Unsichtbar – Menschen betrachten am Bahnhof

Berlin, Bahnhof Zoo. Die Schmuddelsszene ist längst an den entlegenen Hintereingang verdrängt, ich stehe in einer hellen Shopping-Mall. Bunte Läden und schicke Imbißstände laden den Reisenden zum schnellen Konsum, geschäftig eilen die Menschen durch die Halle oder stehen herum. Ja stehen, denn Sitzgelegenheiten gibt es nicht, könnten sich doch Unerwünschte dort niederlassen und die Optik stören. Damit die Stehenden wissen, wo sie hinsehen können, gibt es die übliche Video-Wand mit Wetterbericht und Infos der Bahn. Weiter → (Unsichtbar – Menschen betrachten am Bahnhof)

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Claudia am 17. Januar 2000 — Kommentare deaktiviert für Gift der Depression

Gift der Depression

Gerade hab‘ ich das erste Buch von Michel Houellebecq „Ausweitung der Kampfzone“ fertig gelesen, kein Problem, es hat ja nur 150 Seiten. Weil mich die „Elementarteilchen“ (Buch 2) so beeindruckt hatten, wollte ich auch die „Kampfzone“ nicht auslassen. Und: Es ist furchtbar! Reines geistiges Gift, verbreitet von einem Depressiven zum Zweck des Überlebens, Selbsttherapie, die im gelangweilten Literaturbetrieb natürlich spitzenmäßig ankommt: Ein Shooting-Star, wie es heißt. Weiter → (Gift der Depression)

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Claudia am 12. Januar 2000 — Kommentare deaktiviert für Langsamer Anlauf (und der geile Blick aufs Böse)

Langsamer Anlauf (und der geile Blick aufs Böse)

Das Jahr fährt ganz langsam an und ich werde nicht aufs Gas treten! Zwar schleichen sich von allen Seiten kleine Pflichten an, doch ein größeres Vorhaben hat sich noch nicht gezeigt – außer dem eigenen, an dem ich dran sitze: Ein neues Cyberzine über das Publizieren im Web. Dem tun ein paar Tage Arbeit ganz gut! Weiter → (Langsamer Anlauf (und der geile Blick aufs Böse))

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Claudia am 10. Dezember 1999 — Kommentare deaktiviert für Multiple Ichs

Multiple Ichs

Seit es das Netz gibt, spricht man viel von den verschiedenen „virtuellen Existenzen“, den Pseudos und Masken, dem Spiel mit dem Zweit-Ich und Dritt-Ich. Für mich ist es eine Illusion, zu glauben, man könne da ganz bewußt „spielen“, immer schon sind wir „viele“ und die große Anstrengung ist, eine integrierte Persönlichkeit aus alledem zu formen. Die naive Herangehensweise, alles, was gestern und vorgestern und vor einem Jahr oder Jahrzehnt erlebt, gesagt und getan wurde, als eine Geschichte des „Fortschritts“ darzustellen, hab‘ ich schon lange aufgegeben – mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Wär‘ ja schön, wenn das Leben so überschaubar und vernünftig wäre! Weiter → (Multiple Ichs)

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