Claudia am 03. Juli 2015 — 34 Kommentare

Der Elephant im Zimmer, den niemand sehen will

In Griechenland bekommt derzeit jeder nur 60 Euro pro Tag an den Geldautomaten, Rentner müssen mit Raten von 125,- auskommen. Die Griechenland-Krise ist auf einem Höhepunkt, alle starren gebannt auf das Referendum, in Talkshows und Medien werden die komplexen Sachverhalte, die zu diesem Desaster geführt haben, mehr als ausgiebig diskutiert. Nur ein Thema wird gar nicht erwähnt: Inwiefern ist es eigentlich „normal“, bzw. DARF es normal sein, dass eine Staats- oder Bankenpleite EIGENES GELD der Menschen in Gefahr bringt? Weiter → (Der Elephant im Zimmer, den niemand sehen will)

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Claudia am 25. Juni 2015 — 20 Kommentare

Vom Kalorien zählen – meine Erfahrung

Als ich das Buch Fettlogik überwinden der bekannten Bloggerin Erzaehlmirnix gelesen hatte, beschloss ich, abzunehmen. Anders als viele andere „Gewichtsbetroffene“ blicke ich nicht auf eine bewegte Diät-Karriere mit ihren Aufs und Abs zurück, sondern hab‘ mir um mein Gewicht keinen Kopf gemacht. Das war auch kein Problem, denn meist bewegte ich mich im Bereich normalgewichtig bis „leicht mollig“. Vom Magerwahn hab ich mich nie erfassen lassen, auch nicht, als ich begann, kontinuierlich zuzunehmen – ein typischer Effekt, wenn man die Ernährung in der Menopause nicht umstellt und damit fortfährt, wie gewohnt zu futtern. Das Zunehmen wurde auch nicht dadurch entschärft, dass ich zeitweise engagiert vegan kochte, also sogar Milch, Butter, Quark und Joghurt aus dem Speisplan strich. (Eine „richtige“ Veganerin/Vegetarierin bin ich nicht geworden, denn Fisch konnte ich letztlich nicht dauerhaft lassen).

Übergewicht belastet, zunehmend

Kurzum: Mein Gewicht erreichte dieses Jahr über 86 Kilo bei 1,65 Körpergröße – und langsam spürte ich die Belastung, die das mit sich bringt. Dennoch dachte ich noch immer nicht ernsthaft ans Abnehmen, denn die Aussicht, mich mit dem „Zirkus“ der verschiedenen Ernährungslehren und all den vielen Methoden auseinander zu setzen, die in Sachen Abnehmen durch die Info-Welten geistern, schreckte mich massiv ab. Niemals Bananen, fünf Mahlzeiten am Tag, nicht nach 18 Uhr, nur kleine Mahlzeiten, 4 Stunden Pause nach dem Essen, weniger Fett, keine Kohlehydrate aber viel Fett – nö, auf all das und noch viel mehr hatte ich nicht die geringste Lust! Weiter → (Vom Kalorien zählen – meine Erfahrung)

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Claudia am 23. Juni 2015 — 18 Kommentare

Gewalt und Geschlecht

Vorausgeschickt: Ja, unter Feministinnen gibt es Männer Hassende – genauso wie es unter Männerrechtlern Frauen Hassende gibt. Verletzte Seelen, auf beiden Seiten.

Was aber die Gewalt angeht, so ist es halt doch so, dass eher junge Frauen sich fürchten, wenn ihnen junge, angetrunkene Männer entgegen kommen, einzeln oder zu mehreren… wogegen Männer sich nicht mal vorstellen können, wie es ist, mit so einer Belastung im Blick aufs andere Geschlecht zu leben. Weiter → (Gewalt und Geschlecht)

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Claudia am 22. Juni 2015 — 21 Kommentare

Was ist wichtiger: Wir oder ich? Zum Kampf der Kulturen

Der folgende Text entstand als Kommentar zum Blogpost „Sackgassen“ von Sherry (Herz im Kopf-Blog), die in zwei Welten lebt – als Exil-Iranerin inmitten von Deutschland. Bzw. nicht eigentlich zum Blogpost selbst, sondern zum Kommentargespräch, in dem die asiatischen und orientalichen „kollektivistischen Kulturen“, die das WIR über das ICH stellen, unserem westlichen Indiviudualismus mit all seiner Selbstbezogenheit und Ignoranz gegenüber gestellt wird. Weiter → (Was ist wichtiger: Wir oder ich? Zum Kampf der Kulturen)

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Claudia am 11. Juni 2015 — Kommentare deaktiviert für Top Dog USA und unsere folgenlose Empörung in Sachen Überwachung

Top Dog USA und unsere folgenlose Empörung in Sachen Überwachung

Johnny Haeusler, Veranstalter der jährlichen re:publica spricht online über manche Dinge gar nicht mehr. Claudia Kilian, Bloggerin auf „Sammelmappe“, hat sich umfangreich mit den Möglichkeiten auseinander gesetzt, sich persönlich gegen Überwachung zu schützen, kommt aber zum resignierenden Schluss, unser demokratisches Boot sei leck geschlagen und auf direktem Kurs ins Verderben.

Was nicht wundert, denn mittlerweile ist nicht mehr zu leugnen, dass unsere Regierung lügt, wenn es opportun ist und sich gar anschickt, wegen der öffentlich gewordenen BND-Zuarbeit für die NSA die Gewaltenteilung auszuhebeln. Nicht zuletzt soll die gehasste Vorratsdatenspeicherung, die alle Bundesbürger anlasslos unter Verdacht stellt, entgegen aller Kritik per Gesetz installiert werden, ein Gesetz, das schon im Entwurf von der Datenschutzbeauftragten als verfassungswidrig begutachtet wird.

Sascha Lobo – seit Snowdens Enthüllungen ein unermüdlicher Ritter des Worts im Kampf gegen die totale Überwachung – läuft zu neuer Hochform auf, er schäumt geradezu vor Empörung, dass wir, die Bürger dieses Landes, nichts gegen all das unternehmen. Auszug aus der aktuellen Publikumsbeschimpfung: Weiter → (Top Dog USA und unsere folgenlose Empörung in Sachen Überwachung)

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Claudia am 02. Juni 2015 — 11 Kommentare

Vom Sinn des Lebens: nur „fressen, ficken, saufen“ ?

Immerhin spielt der „Sinn des Lebens“ eine Rolle im Untertitel dieses Blogs. „Vom Sinn des Lebens zum Buchstabenglück“ verweist auf das kleine Glück, sich schriftlich ausdrücken zu können – und nicht nur für die Schublade, sondern als Kommunikation mit der Welt da draußen.

Heute schrieb „dasNuf“ in Wie Kühe auf der Weide:

„Dieser Alltag. Alles ist bestens, aber wenn ich näher darüber nachdenke ist es so sinnlos. A – B – C. Jeden Tag.
Ich frage mich, ob ich unzufrieden sein darf. Darüber, dass ich plötzlich alt aussehe auf Fotos. Überall Falten.
Darüber, dass ich Pflichten zu erfüllen habe.
In mir sammelt sich Wut. Mir war das gar nicht klar. Eine Freundin, die auch jemanden verloren hat, sagte das: “Ich bin so wütend” und plötzlich denke ich: “Ja! Ja, genau! Was ich fühle ist Wut. So viel Wut.”
Über jede verschwendete Minute meines Lebens. Rückwirkend. Jeden Satz, den ich nicht gesagt habe. Jedes Gefühl, das ich unterdrückt habe und ich habe so viel unterdrückt. Wollte funktionieren. Nicht unfreundlich erscheinen. Reif und gelassen. Jetzt ist mir nach fressen, ficken, saufen und zwar genau so ekelhaft unfein wie es klingt. Mehr hat das Leben doch nicht zu bieten. Jedes mittelgute Essen ist eine Beleidigung. Warum muss eigentlich ICH immer diejenige sein, die sich zusammenreißt? Die ruhig bleibt? Die nachdenkt, was wie auf wen wirken könnte? Warum kann ich eigentlich nicht auch mal rumschreien? Ungerecht sein? Utopische Sachen einfordern? Mich irrational verhalten?“

Hat man einen lieben Menschen verloren, der in jungen Jahren aus dem Leben gerissen wurde, stellt sich fast zwangsläufig die Frage, was mit dem eigenen Leben ist: Würde es mich jetzt treffen, hätte ich genug gelebt? Oder habe ich „nur funktioniert“, mich abgestrampelt, um fremden Anforderungen und Erwartungen zu genügen? Weiter → (Vom Sinn des Lebens: nur „fressen, ficken, saufen“ ?)

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Claudia am 26. Mai 2015 — 2 Kommentare

Bereinigte Filter-Bubbles – hilfsweise gebloggt wg. unüberwindlichem Captcha

Vielleicht bin ich ja neuerdings blinder als bisher, wenn ich auch – versehen mit einer funktionierenden Brille – normalerweise die allermeisten Bildschirminhalte klar erkennen kann. Captchas, diese verwitterten Zeichen, durch deren Lesen und Eintippen man beweist, dass ein Mensch und kein Programm kommentieren will, schaffe ich in der Regel gleich oder mindestens beim zweiten oder dritten Mal. Nicht so heute auf „Haltungsturnen“, wo ich sehr gerne kommentiert hätte, denn das ganze Posting „Ein Lob der Filterblase“ bezieht sich auf einen Tweet, den ich gestern Abend über Twitter schickte:

tweet

Natürlich wollte ich den Artikel kommentieren, tippte meinen Kommentar ein und probierte das Captcha: einmal, zweimal, dreimal, sechs mal… zwischen den Versuchen ließ ich mir mehrfach ein neues anzeigen, um eines zu finden, das wenigstens halbwegs erkennbar war. Aber nix! Hier ein paar Beispiele: Weiter → (Bereinigte Filter-Bubbles – hilfsweise gebloggt wg. unüberwindlichem Captcha)

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Claudia am 25. Mai 2015 — 8 Kommentare

Pfingsten – kann das weg?

Aber nein, werden jetzt viele denken, bloß nicht! Schließlich ist so ein langes Wochenende nichts, was man gerne aufgeben würde. Aber davon mal abgesehen: Wer „feiert“ eigentlich noch Pfingsten?

PfingstgeistIch komme auf dieses Thema, weil keines der Blogs aus meiner Blogroll oder meinem Feedreader irgendwelche Worte über Pfingsten verliert. Auch auf Rivva finden sich nur die üblichen Alltagsthemen und selbst im Mainstream – gesichtetet über Google News – muss ich die Suche bemühen, um ein paar wenige Artikel mit „Pfingsten“ im Titel zu finden. Meist sind es Ausflugstipps oder oberflächliche Info-Artikel mit lexikalisch anmutenden Antworten auf die Frage nach dem Pfingsochsen, dem Pfingstwunder und den Terminen für die Pfingstferien.

Nur die gute alte Tante ZEIT müht sich, etwas Gehaltvolles über Pfingsten zu schreiben. In „Das Ich ist die Sonne“ fragt Thomas Assheuer:

„Was hält eine Welt zusammen, die nur aus Einzelkämpfern besteht? Eine Gesellschaft, in der unterschiedlichste Kulturen aufeinanderprallen, die oft nur eines gemeinsam haben, nämlich ihre schier unüberwindliche Fremdheit?“

Ausgehend von zeit-typischen Slogans wie „Unterm Strich zähl ich“ schaut der Autor zurück auf die multikulturelle, aber unfriedliche Gesellschaft im Judäa der dreißiger Jahre, in der sich das Pfingstwunder laut Bibel ereignet haben soll. Es herrschte „babylonische Sprachverwirrung“, die Strafe Gottes für den Versuch, durch Bau eines hohen Turms gottgleich zu werden. Und dann das Wunder: Weiter → (Pfingsten – kann das weg?)

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