Claudia am 17. September 2014 — 32 Kommentare

Wir brauchen tatsächlich eine Alternative – nicht nur für Deutschland

Einen sehr lesenswerten Artikel über das „Problem AfD“ hat Juna geschrieben. Unter dem einsichtigen Titel „Ja, ich nerve. Die AfD auch“ analysiert sie mögliche Ursachen:

„Wer sich nach den Wahlen fragt, wie „das“ passieren konnte und wo die ganzen AfD-Wähler herkommen, hat in den letzten Jahren nicht gut aufgepasst. „Wir werden mit Angst regiert, meine Damen und Herren“, sagte Volker Pispers am Sonntag abend – und das ist bereits seit vielen Jahren so. Die regierenden Parteien reden uns ein, wir müssten in permanenter Angst vor anderen Menschen leben, und nur der Staat könne uns schützen„…..
………… Ein Feindbild zu generieren ist unglaublich leicht. Die Menschen haben gerne Schuldige für nationale Missstände, für die niemand so richtig verantwortlich sein möchte.

… und macht Vorschläge, wie darauf reagiert werden könnte:

„Kommen wir zu dem, was wir tun können: Bloggen. Wie z.B. Michaela Merz, die über ihren Austritt bei der AfD schreibt. Die Parteiziele der AfD für jeden verständlich übersetzen, wie @leitmedium hier vorschlägt. Deutlich machen, dass es genügend Menschen gibt, die nicht bereit sind, in einer Welt voller Angst vor anderen Menschen zu leben. Und die Menschen ganz direkt fragen: Wovor habt Ihr Angst?

Eine erfrischende Herangehensweise! Der Eiertanz der Parteien rund um die leidigen AfD-Erfolge ist nicht das, was die Welt braucht, sondern allzu offenkundig nur der Versuch, selber „gut dazustehen“, anstatt an die Wurzeln der Probleme zu gehen. Juna sucht dagegen mit einiger Leidenschaft nach Ursachen und Herangehensweisen und es ist nicht falsch, was sie schreibt. Aber LEIDER verhält es sich so, wie ein Kommentierender namens „Erbloggtes“ so erschreckend klar ausführt dass es eben nicht nur um „Angst-Propaganda“ geht, sondern reale Angst vor wirklich drohenden und bereits begonnenen Entwicklungen, die die Protestwähler zur AFD treibt, bzw. den Teil, der tatsächlich schon unter Marginalisierung und sozialem Abstieg leidet. Weiter → (Wir brauchen tatsächlich eine Alternative – nicht nur für Deutschland)

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Claudia am 13. September 2014 — 13 Kommentare

Mega-Trend: Überwachung statt Selbstvertrauen

Angesichts mancher gesellschaftlicher Entwicklungen bin ich ganz froh, nicht „ewig“ zu leben. Schließlich macht es irgendwann keine Freude mehr, nurmehr Menschen von einem „neueren Typus“ vorzufinden, deren Blick auf das Leben und was man damit anfangen könnte, ein ganz anderer ist. Deren Selbstverständnis nicht mehr von innen, aus der Intuition, den Gefühlen, den Verkettungen und Prägungen individueller Lebenserfahrung im Unbewussten entsteht, sondern über technische Geräte und durch Bewertungen eines Publikums zustande kommt.

Die Frage „wer bin ich?“ werden sich diese Post-Humanen nicht mehr stellen, sondern die Antworten „in Echtzeit“ von Geräten ablesen, die über den eigenen Status informieren – über die gesellschaftliche Akzeptanz bei den jeweils relevanten Gruppen, die aktuelle Performance auf unterschiedlichen Leistungsfeldern bis in die Details der eigenen Körperlichkeit hinein. Angereichert mit einer Menge hilfreicher Anweisungen, wie das so festgestellte Selbst in allen erdenklichen Formen zu optimieren sei. Weiter → (Mega-Trend: Überwachung statt Selbstvertrauen)

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Claudia am 09. September 2014 —

Heute bei LIDL: „Das ist kein Brot, das ist MÜLL!“

Bin noch immer ganz fassungslos. Was ich vorhin bei LIDL erlebte, zieht mir echt die Schuhe aus! Ich WURDE LAUT, dort an der Kasse!

Und es braucht wirklich einiges, um mich wütend zu machen, meine Stammleser/innen wissen das. Meist bin ich diejenige, die für viel Fehlverhalten und suboptimale Zustände Verständnis hat, insbesondere für Menschen, die sich nun mal in den Zwängen ihrer ökonomischen Bedingungen bewegen müssen und nicht „alles anders machen“ können, ohne ihren Job zu riskieren. Und auch für Unternehmen, für die ebenso gilt, dass sie nichts zu verschenken haben und sehen müssen, wie sie ihren Marktanteil in Konkurrenz zueinander halten bzw. erweitern können (weil „Stillstand ist Rückschritt“ und Wachstum ein Muss).

Trotzalledem: Irgendwo ist Schluss mit lustig, mit Verstehen, mit brav sich alles bieten lassen, weil die Armen ja nicht anders können, nicht anders dürfen… Weiter → (Heute bei LIDL: „Das ist kein Brot, das ist MÜLL!“)

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Claudia am 06. September 2014 — 28 Kommentare

Oh bitte, erklärt mir doch mal die Schweiz!

Hallo Thinkabout, Zentao, Mylo, Rosalie – und gern alle anderen Schweizer Blogger: Erklärt mir doch mal, wie die Schweiz eigentlich funktioniert!

schweiz

Für mich ist das ein Rätsel! Hierzulande wird mit dem Hammer der Globalisierung argumentiert, um seit Jahren die Einkommen zu drücken, Sozialabbau zu betreiben und Arbeitnehmerrechte mit Füßen zu treten. Stellenabbau, Wegrationalisierung, Outsourcing, Verflachung einstiger Hierarchien in den Unternehmen, Anhebung des Rentenalters und ein schneller und tiefer Fall in ein Leben mit 391,- Euro (+Miete) als Existenzminimum für Arbeitslose ist die Realität, mit der wir hier lange schon leben. Das alte Modell mit einem erwerbstätigen „Familienernährer“ funktioniert nurmehr in den Reihen der sehr viel Besserverdienenden. Dass beide Eltern arbeiten gehen ist oft nicht mehr freie Wahl, sondern ein Muss.
Weiter → (Oh bitte, erklärt mir doch mal die Schweiz!)

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Claudia am 03. September 2014 — 11 Kommentare

Sind die alle wahnsinnig geworden? #Ukraine #Krieg #Angst

Eigentlich mag ich die Nachrichten gar nicht mehr sehen, schaue meist nur die Titel an, die schon gruslig genug sind:

Zudem plant die Nato eine neue „Eingreiftruppe gegen die russische Bedrohung“ und will mehr Präsenz in den baltischen Staaten zeigen. Auf einmal will Kiew doch in die Nato und das Anliegen scheint wohlwollende Resonanz zu finden. Wir irre ist das denn? Wenn ich eine Versicherung erst dann abschließen wollte, wenn der Schadensfall bereits eingetreten ist, würden mir sämtliche Versicherungen was husten!
Weiter → (Sind die alle wahnsinnig geworden? #Ukraine #Krieg #Angst)

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Claudia am 03. September 2014 — 14 Kommentare

Freiheit statt Angst – eine Nachlese mit Gedanken zur fehlenden Utopie

Dieses Jahr war ich nicht auf der Demo „Freiheit statt Angst“ (#FsA), hab‘ sie nur „beworben“. Schon letztes Mal war ich nur auf der Startkundgebung, auf den „Spaziergang“ danach hab‘ ich verzichtet. Zu meiner Entschuldigung könnte ich anführen, dass ich nicht lange ohne Beschwerden laufen kann und mich spätestens nach 15 Minuten setzen muss. Aber auch davon abgesehen bin ich nicht sicher, ob ich diesmal dort gewesen wäre: Nicht mangels Interesse (das Thema empört mich durchaus!), sondern weil meine Samstage verplant sind und ich auch ein bisschen denke: das sollen jetzt mal die Jüngeren machen! :-)

Demo  Freiheit statt Angst

In der „Sammelmappe“ fand ich dann Claudias Bemerkung über ihr „ungutes Gefühl“, das sie bei dieser Demo empfindet. Sie fand keine Zeit, das auszuführen, postete jedoch Links zu Anderen, die sich entsprechend geäußert hatten: Weiter → (Freiheit statt Angst – eine Nachlese mit Gedanken zur fehlenden Utopie)

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Claudia am 29. August 2014 — 7 Kommentare

Das Wesentliche – für D.

Vom Atem, Odem des Lebens, ist leicht singen und sagen;
Verdauen dagegen ein schamhaft beschwiegenes Muss.

Auch das Herz muss schlagen, damit da ein Mensch sei
und es braucht Hirn im Kopf, meist überschätzt.

Zerfressene Lunge, Gedärm im Streik,
stolperndes Herz und wirre Gedanken –
schon sind Geld, Ruhm, Güter und Liebe dahin.
Waren nie wichtig, waren glitzernder Schaum
auf der großen Welle, die zurückfällt ins Meer.

Atmen, verdauen, herzschlagen –
im Stolpern und Schwinden begriffen
spät bemerkt als das Wesentliche.

Einfach da sein, keine Wünsche,
Froh, wenn nichts geschieht.

Draußen die rasende Welt,
Gefräßiges Strampeln in Alt- und Neuland.
Man will MEHR, was denn sonst?

Erst wenn die Schmerzen kommen und bleiben
halten wir ein.
Nurmehr da sein,
atmen, verdauen, wahrnehmen,
froh, wenn nichts geschieht.

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Claudia am 25. August 2014 — 6 Kommentare

Morgengrauen – ein unerwartet guter Polizeiruf

Heute morgen schaute ich mir die Kritiken des gestrigen Polizeirufs an und wunderte mich: Zwar wird er gelobt, aber thematisiert wird eigentlich nur, dass ein Kommissar sich in die JVA-Anstaltsleiterin verliebt, aber dann doch an ihr zweifelt. Die „Unmöglichkeit des Vertrauens“ sei das Thema der Folge, meint z.B. Katharina Riehl in der SZ. Auch für Lena Bopp in der FAZ ist der „Tanz zweier Taubstummer“ offenbar das einzig Erwähnenswerte.

Sind diese Leute eigentlich so abgebrüht, dass sie gar nichts mehr wirklich berührt?

Während der erstes Szenen, die erst wieder eine Gewöhnung an eine gewisse Langsamkeit zumuteten, schoss mir noch der böse Gedanke „Altersheim-TV!“ durch den Kopf. Verglichen mit den fetzigen amerikanischen Krimiserien (Navy CIS, etc.) wirkt der Polizeiruf im Anlaufen regelmäßig wie eine Schlaftablette. Danach war ich allerdings emotional so geschafft wie selten nach einem Film, ich spürte es körperlich, empfand sogar das eigene Gewaltpotenzial und dass es nicht sehr ferne liegt, auf jemanden einzuschlagen, um sich zu erleichtern.
Weiter → (Morgengrauen – ein unerwartet guter Polizeiruf)

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