Claudia am 06. Mai 2014 — 99 Kommentare

Motivationsschub re:publica – Lobo spricht zur „Lage der Nation“

[Beachte auch die Linkliste mit Reaktionen auf die Rede unter diesem Artikel!]

Ja, ja, das klingt ein bisschen größenwahnsinnig – aber angesichts des „Meteors“, der seit letztem Sommer ins Internet eingeschlagen ist, ist Rumkriteln an solchem Pipifax schlicht überflüssig.

In seiner Rede am Eröffnungstag der re:publica 2014 fasst Sascha Lobo auf wie immer unterhaltende, aber definitiv nicht lustig gemeinte Art den Ausspitzelungswahnsinn zusammen, der uns zugemutet wird. Gegen den die Politik trotz anfänglicher „Besorgnisse“ nichts zu unternehmen gedenkt, den wir einfach so hinnehmen sollen, genau wie die Zerstückelung und Negierung unserer Grundrechte.

Lobos Format ist der Rant, die Brandrede, so auch dieses Mal: die erste Hälfte gehört der Publikumsbeschimpfung (=Netzgemeinde), in der zweiten Hälfte ist die Regierung dran. Eine tragende Rolle im ersten Abschnitt spielt auch die Bekassine (Gallinago gallinago), laut Wikipedia eine „sehr langschnäbelige, mittelgroße Art aus der Familie der Schnepfenvögel“.
Weiter → (Motivationsschub re:publica – Lobo spricht zur „Lage der Nation“)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 03. Mai 2014 — 10 Kommentare

Ich will doch nur ein besserer Mensch sein!

Gestern hab ich via Zattoo auf ZDFKultur den wundervollen Film „Zwischen uns das Paradies“ gesehen. Selten hat ein Filmtitel so gut gepasst! Bringt er doch das Dilemma auf den Punkt, um das es in der Filmhandlung vornehmlich geht: Ein junges Paar, das gerne ein Kind hätte und bereits dabei ist, eine künstliche Befruchtung zu planen, dividiert sich binnen weniger Wochen auseinander, weil der Mann beginnt, mit Religion Ernst zu machen.

luna-und-amar

Als weltliche bosnische Muslime sind sie staatlich getraut und führen ein übliches „westliches“ Leben. Nur dass Amar (der Mann) seit dem Krieg, in dem auch ihre Familie teils ermordet, teils vertrieben wurde, keinen neuen Job findet seit er wegen seiner Sauferei gefeuert wurde.
Weiter → (Ich will doch nur ein besserer Mensch sein!)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 01. Mai 2014 — 9 Kommentare

Lese-Tipps fürs superlange Wochenende

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 22. April 2014 — 6 Kommentare

Im Clash der Subkulturen für den Frieden

Irgendwie war abzusehen, dass das kommen musste: Sobald tatsächlich mal wieder „auf die Straße gegangen“ wird, trifft man sich da halt auch! Ganz ohne die Möglichkeit, die Anderen einfach wegzuklicken, wenn sie Stuss reden, falsch denken, nichts begreifen, weiter schlafen oder zweifelhaften Rednern lauschen. Ohne schützende Filterblasen begegnen sich bei den „Montagsdemos“ Menschen mit höchst unterschiedlichen Weltsichten, vorsichtig gesagt. Menschen, die sich weder in der Analyse, noch im Weg, noch in den Zielen einig sind, demonstrieren gemeinsam für den Frieden.
Weiter → (Im Clash der Subkulturen für den Frieden)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 17. April 2014 — 36 Kommentare

„Plan B“ oder Hypertext als Utopie

Während einer von Stefan Münz angezettelten Diskussion auf Google+, die sich thematisch schnell von ihrem Startimpuls („Springer-Chef Döpfner: „Wir haben Angst vor Google“) weg und über „Google“, „Monopole“, „Kapitalismus“ hin zur Lage der Menschheit insgesamt bewegte, kam mal wieder der „Plan B“ zur Sprache. Kann ja nicht ausbleiben, wenn man sich weitgehend einig ist, dass es kracht, wenn wir so weiter machen wie bisher – fast egal, welches Bündel an Hauptursachen und vermutlicher Zeit, die uns bleibt, den einander weitgehend fremden Gesprächsteilnehmern so vorschwebt.
Weiter → („Plan B“ oder Hypertext als Utopie)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 14. April 2014 — 7 Kommentare

Vom Verschwinden der Friedlichkeit

Nein, ich will nichts über die brisante Zuspitzung in der Ukraine schreiben, nicht über die einseitige Berichterstattung lästern und auch nicht darüber, dass trotz der eskalierenden Lage auf Twitter #Tatort, #jauch und #dsds trenden. Offenbar gelingt es vielen, von allem, was droht und ängstigt, einfach abzusehen. Z.B. auch davon, dass unsere Daten nirgendwo mehr sicher sind: 75% geben an, nichts am eigenen Verhalten geändert zu haben. Andere „Aufreger“ muss man künftig nicht mal mehr selber ignorieren: Dass wir bald keine Fleischskandale mehr haben werden, weil die EU eine Geheimhaltungspflicht für die Kontrollbehören einführen will, wird uns vor einer Menge unschöner Nachrichten schützen. Und „bloßstellende Bilder“ werden jetzt auch endlich verboten. Niemand soll behaupten, die Politik unternehme nichts für unseren inneren Frieden, wenn der äußere schon den Bach runter geht! Selber schuld, wenn man noch Artikel zum Klima-Bericht liest, oder gar die Kommentare darunter! Oder sich von der Aufforderung des Schweizer Armee-Chefs beunruhigen lässt, der das Anlegen von Notvorräten empfiehlt: auf Cyber-Angriffe sei ja niemand wirklich vorbereitet.
Weiter → (Vom Verschwinden der Friedlichkeit)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 09. April 2014 — 6 Kommentare

Die Natur und ich – Teil 2

Kleine autobiografische Geschichten – lies zuerst Teil 1.

Raus aufs Land, der nächste Anlauf (45)

Kann man „im Internet leben?“ Lange reichte mir das. Die Stadt da draußen, das „Kiez“, in dem ich einst so aktiv gewesen war, nahm ich kaum mehr wahr. Fast wunderte es mich, dass mich erneut die Sehnsucht packte: nach Grün, nach Erde, nach dem GANZ ANDEREN. Und plötzlich schien es auch möglich: Als Webworkerin konnte ich doch eigentlich von überall aus arbeiten! Ich schaute in die Inserate und siehe da: bei Belzig suchte eine Frau Mieter für ihr in Renovierung befindliches Haus in einem 100-Seelen-Dorf. Ein riesiger Garten, nach hinten hinaus nichts als Landschaft, eine bezahlbare Wohnung – ein Traum! Zwar wollte mein Liebster nicht mitziehen, aber was sind schon 100 Kilometer? Ich unterschrieb den Mietvertrag, feierte meine Zukunft auf dem Land, und dann begann das Warten. Im Haus musste erst noch eine Heizung eingebaut werden. Die Monate verstrichen, immer wieder wurde ich vertröstet. Der Winter verabschiedete sich, im Frühling zeigte sich die Stadt wieder freundlicher. Der Umzug kam mir mehr und mehr vor wie eine verrückte Idee, ein Märchen, etwas seltsam Irreales, trotz Mietvertrag. Irgendwann wurde mir das Leben zwischen Baum und Borke zu blöd. Ich sagte ab und begrub meinen Traum vom Landleben – für immer, wie ich glaubte.
Weiter → (Die Natur und ich – Teil 2)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 06. April 2014 — 37 Kommentare

Die Natur und ich – kleine autobiografische Geschichten

Das Gebüsch (unter 5)

Auf dem Weg in den Kindergarten gab es ein Gebüsch, auf das ich mich jedes Mal freute, wenn ich an Mutters oder Großvaters Hand dorthin geführt wurde. Es war groß genug, mich darin zu „verstecken“ – ein wilder Verhau aus Hollunder, Brombeeren und anderen Gewächsen, die ich noch nicht mit Namen kannte. Gerne lief ich ein wenig voraus, um die kurzen Momente im Gebüsch zu genießen bis meine Begleitung aufgeholt hatte und mich wieder an die Hand nahm. Das Gebüsch war die erste „Natur“, die ich als Stadtkind zu Gesicht bekam. Eines Tages war es weg – und ich unendlich traurig.
Weiter → (Die Natur und ich – kleine autobiografische Geschichten)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Neuere Einträge — Ältere Einträge