Claudia am 31. März 2014 — 42 Kommentare

#selbstgeboren – Kommentar einer Kinderlosen

Das Buchprojekt „Selbstgeboren“ der Hebamme Anna Virnich, in dem sie mit vielen Erlebnisberichten für die „natürliche Geburt“ ohne irgendwelche Hilfsmittel oder gar Kaiserschnitt werben will, hat viele Mütter verärgert und verletzt. Kein Wunder, denn mittlerweile wird jedes dritte Kind per Kaiserschnitt geboren, beim zweiten Kind sind es sogar bundesweit 70 Prozent. Zur Frage, wie viele Geburten ohne jede Hilfe wie künstlich eingeleitete Wehen, PDA, Kristellern, Dammschnitt oder Saugglocke stattfinden, fand ich erst gar keine Zahlen.
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Claudia am 26. März 2014 — 2 Kommentare

Hunger und süßes Gift: tiefe Einblicke ins Elend der Welt

Gestern war auf ARTE ein Themenabend mit beeindruckenden Dokumentationen, die ich Euch zum Ansehen heftigst empfehlen will. Insbesondere allen, die sich Gedanken machen, wie das Flüchtlingselend an den Grenzen der EU verhindert werden könnte. Und erst recht allen, die bei dieser Frage einfach von „Wirtschaftsflüchtlingen“ sprechen, die man nur konsequent draußen halten sollte.

Die Dokus sind besonders sehenswert, da sie keine einfache „Propaganda für das Gute“ mit klaren Feindbildern und einfachen Lösungen darstellen, sondern ihr jeweiliges Thema vielschichtig und von mehreren Seiten zeigen – anhand konkreter Fallbeispiele, die das ganze Ausmaß der Problematik sehr sichtbar machen.

Süßes Gift

„Macht Hilfe abhängig? Peter Heller packt mit seinem Dokumentarfilm Tabus der Beziehungen zwischen den Staaten des Nordens und des Südens, den Ländern Europas und Afrikas an. Anhand dreier Fallstudien aus Mali, Kenia und Tansania überprüft er die Wirkungen der Entwicklungshilfe aus Sicht der Afrikaner und fragt: Warum hat Afrika nach 50 Jahren und 1.000 Milliarden US-Dollar Hilfsgeldern nicht den erwarteten Entwicklungsschub gemacht?“ (zur ARTE-Seite der Doku)

Update 18.4.: Der Film ist „verschwunden“, man soll ihn kaufen. Deshalb ersatzweise ein kurzer Bericht mit wichtigen Auszügen.

Hunger

„Derzeit leiden nach UNO-Angaben fast 900 Millionen Menschen auf der Erde unter Hunger. Das bedeutet, dass jeder achte Mensch nicht genügend zu Essen hat, um ein gesundes und aktives Leben zu führen. An den Folgen von Hunger und Unterernährung sterben jedes Jahr mehr Menschen als an den Folgen von Aids, Malaria und Tuberkulose zusammen. Naturkatastrophen, Konflikte, Armut, eine schlechte landwirtschaftliche Infrastruktur und eine ausgebeutete Umwelt sind die Hauptursachen für Hunger. Dabei wäre es theoretisch möglich, alle Menschen von Hunger zu befreien. Marcus Vetter und Karin Steinberger gehen in ihrem Dokumentarfilm „Hunger“ in Mauretanien, Kenia, Indien, Brasilien und Haiti den Ursachen für das Dilemma nach. Sie erzählen, wie die Menschen mit dem Hunger leben, und warum so viele Konzepte der Entwicklungspolitik versagt haben. “ (zur ARTE-Seite der Doku)

***

Bevor ich’s vergesse: wer sich mit jenen solidarisch zeigen will, die es letztlich zu uns geschafft haben, sich jedoch inmitten neuer, fremder, schwieriger Probleme vorfinden, möge doch bitte mein „Formularprojekt“ mit einer kleinen Spende unterstützen!

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Claudia am 25. März 2014 — 1 Kommentar

Formularprojekt: 90 Spender – und wir sind kurz vor Projektstart!

Info: Im „Formularprojekt“, für dessen Finanzierung (1.Jahr) ich seit Dezember Spenden sammle, sollen Amtsforumulare in die wichtigsten Sprachen der zu uns kommenden Flüchtlinge und Migranten übersetzt, bzw. „Ausfüllhilfen“ erstellt werden (hier die ausführliche Projektbeschreibung).

spendenstand

Hier nun mein soeben erschienener Bericht zum Stand der Dinge:

Nach längerer Flaute hat heute ein „anonymer Spender“ 20 Euro gespendet. Damit sind es nun 90 engagierte Menschen, die unser Formularprojekt unterstützen – herzlichen Dank noch einmal an alle!

Wir stehen nun kurz vor dem Start: Am 1.April tritt der Arbeitsvertrag, den Eure (und hoffentlich noch weitere! ) Spenden für ein Jahr finanzieren, in Kraft. Dies ist dann auch der offizielle Start der Arbeit, auf die wir uns sehr freuen! Es haben sich bereits ehrenamtliche Übersetzer/innen gemeldet, die mitmachen wollen – noch ganz ohne dass wir speziell nach ihnen gesucht hätten.

Auf einem KuB-Treffen der „Begleiter“ – das sind Menschen, die Geflüchtete und Migranten zu Behörden begleiten und auch als Sprachmittler fungieren – haben wir das Projekt vorgestellt, da auch aus diesem Kreis mit tätiger Unterstützung zu rechnen ist.

Vom Geld und vom Vertrauen

Zur vollständigen Finanzierung des ersten Projektjahres fehlen jetzt noch genau 2.296 Euro. Vielen mag das als eine große Summe erscheinen, doch angesichts der bereits gespendeten 6.023,77 Euro (über Betterplace und von außen) hoffe ich doch, dass auch diese Restsumme noch kommen wird.

Es hat ein wenig Überzeugungsarbeit gekostet, den Projektträger KuB e.V. davon zu überzeugen, das Projekt auch ohne eine bereits vorhandene „Vollfinanzierung“ zu starten. Ich hab‘ dafür geworben, VERTRAUEN zu haben: Vertrauen darauf, dass sich noch liebe Menschen finden, die die Restsumme zusammen spenden, wenn nicht gleich jetzt, so doch im Lauf der nächsten Monate.

Natürlich werde ich weiter über meine Blogs, über private Mails und alle erdenklichen Wege um Spenden bitten. Doch vielleicht sind auch unter Euch Menschen, die es sich leisten können, noch etwas „nachzuschießen“: Würden alle 90 Spender/-innen nochmal 25 Euro in den Topf werfen, hätten wir die Summe zusammen!

Jetzt wünsche ich allen einen wundervollen Frühling!

Und wer nun noch ein paar Euro übrig hat, der möge JETZT SPENDEN!

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Claudia am 21. März 2014 — 23 Kommentare

Google-Lyrics: Katzen sind…

Menschen sind wie Lieder
Tiere sind Freaks

Katzen sind Flüssigkeiten.
Hunde sind die besseren Katzen.
Vögel sind Dinosaurier,
Fliegen sind cool.

Fische sind Freunde,
Bienen sind wichtig,
Schlangen sind giftig,
Würmer sind nicht unter der haut. (2)

Tiger sind vom Aussterben bedroht,
Elefanten sind die einzigen Tiere, die nicht springen können.
Affen sind die besten Anleger,
Giraffen sind Pferde, die sich als Kran verkleiden.

Pferde sind schlechte Menschen,
Kamele sind anders,
Esel sind einfach lustig,
Kühe sind los.

Schweine sind schlau,
Hühner sind krank, (2)
Enten sind auch Menschen,
Schafe sind toll.

Männer sind Schweine,
Frauen sind dumm,
Väter sind Helden,
Mütter sind nervig,
Kinder sind…. (=von der Auto-Vervollständigung ausgenommen. Sic!)

Alte Menschen sind gefährlich.
Kleinkinder sind anstrengend.
Nachbarn sind zum ärgern da,
das Baby ist da.

***

Googles Auto-Vervollständigung bei der Such-Eingabe, am 20.3.14 – ca. 21.30 Uhr.
Die Zahl (2) bedeutet, dass hier die zweite Phrase gewählt wurde, die Google anbot.

Inspiriert von: Google Autocomplete: [Bundesland] ist

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Claudia am 21. März 2014 — 8 Kommentare

Woran sind die Piraten gescheitert?

Antje Schrupp schreibt in ihrem aktuellen Posting „Was das Scheitern der Piraten lehrt“ über die möglichen Gründe des piratischen Kenterns:

Ein wesentlicher Punkt scheint mir zu sein, dass viele in der Piratenpartei Macht und Politik verwechselt haben, beziehungsweise Macht als Ersatz für Politik verstanden haben. Und dass sich deshalb in ihrem Scheitern auch die Krise einer mit zu viel Männlichkeit aufgeladenen Parteienpolitik zeigt (was nicht dasselbe ist wie „zu viele Männer“, aber natürlich damit zusammenhängt), die auch symptomatisch für andere Parteien ist. Nur dass die – vermutlich durch ihre mehr oder weniger quotenbasierten Gegenstrategien – diesem Prozess nicht mit voller Härte ausgeliefert sind.

Unter „Macht“ verstehe ich hier eine Praxis, die eigenen inhaltlichen Anliegen durchzuboxen, indem man auf formale Möglichkeiten und Rechte zurückgreift und es darüber vernachlässigt, sich mit den Anliegen von politischen Gegner_innen und derem Begehren wirklich inhaltlich auseinanderzusetzen.

Wie allermeist finde ich Antjes Fragestellung spannend, deshalb poste ich meinen längeren Kommentar dazu auch hier:

Das Scheitern der Piratenpartei ist für mich ein erneuter Beweis, dass “Basisdemokratie” nur in überschaubaren Gruppen funktioniert, die genug Zeit und Lust haben, sich miteinander inhaltlich auseinander zu setzen. Nicht aber in landesweiten Parteien, deren Mitgliedschaft in die zigtausende geht!

Offenbar muss jede Generation diese Erfahrung einmal selber machen – insofern waren und sind die Piraten auf jeden Fall ein nützliches Lernfeld. Eine Partei braucht Strukturen, die es ermöglichen, Streitfragen zu entscheiden und damit auch zu den Akten zu legen. Natürlich auch mit der Folge, dann klar sagen zu können: diese Position gehört nicht zu unserem Parteiprofil und muss also draußen bleiben.

Statt dessen kochen sämtliche Probleme immer weiter vor sich hin. Die gelegentlichen Parteitage als einziges “oberstes Gremium” sind alles andere als demokratisch, da dort nur jene Piratinnen und Piraten entscheiden, die auch anwesend sind. Also immer nur ein kleinerer Teil der Mitglieder.

Das große piratische Versprechen einer “Liquid Democray” (Nachtrag: Ständige Mitgliederversammlung, SMV) wurde nicht umgesetzt – genau das aber war für viele eine große Hoffnung auf eine echte Veränderung des üblichen “Partei machens”. Doch alsbald versandete das Vorhaben im Streit zwischen den Datenschützern und den Transparenzlern, die sich nicht darauf einigen konnten, ob man bei Abstimmungen nun mit Klarnamen oder zumindest nachvollziehbarem Pseudonym mitbestimmen soll oder komplett anonym.

Das Feminismus-Thema war gleichwohl das erste, bei dem es “hart zur Sache” ging, wobei ich durchaus den Eindruck hatte, dass es den Piraten zu gutem Teil “von außen” augezwungen wurde. Sie reagierten allerdings mehrheitlich eher “weich”, was man an der großen Bereitschaft, Frauen in Ämter zu wählen und am “durchgendern” der Texte ja sehen konnte.

Als grundsätzlich problematisch zeigte sich auch die “gelebte Transparenz” bzw. die nicht mehr vorhandene Trennung zwischen privat und öffentlich. Jeder Furz, den jemand per Twitter abgelassen hat, wurde als “Äußerung eines Piraten/einer Piratin” geshitstormt und von der Presse gerne in anderen Öffentlichkeiten skandalisiert.

Die Konflikte, die zum Scheitern führten, sind insofern nicht genuin “piratische”, sondern solche, die sich aus dem Versuch, in Zeiten des Internets und der sozialen Medien “Politik 2.0″ zu machen, zwangsläufig ergeben. Zu geringe weibliche Mitgliedschaft oder fehlende “Patriarchen” erscheinen mit gegenüber diesen Mega-Themen als nachrangige Aspekte.

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Claudia am 14. März 2014 — 28 Kommentare

Angst: Krim, Krieg, Grüne

Während die Top-Nachrichten der letzten Tage vor allem dem Prozess von Uli Hoeneß galten, spitzt sich das Desaster um die Ukraine immer weiter zu. Im Minutentakt kann man per „Ticker“ verstörende News lesen, etwa beim Focus:

+++ Russland feuert auf Aufklärungsflugzeug +++
+++ Ukraine: „Russland ist bereit zum Einmarsch“ +++
+++ Ukraine gründet freiwillige Nationalgarde +++
+++ Putin stationiert Kampfflugzeuge in Weißrussland +++
+++ Merkel: Putin hat die Krim „geraubt“ +++
+++ EU-Parlament verurteilt die „Aggression Russlands“+++

Was da abgeht, macht mir zunehmend Angst. Seit Wochen sehe ich mit einigem Entsetzen, wie fast alle unsere Politiker und Parteien gemeinsam mit der Mainstream-Presse den Konfrontationskurs gegen Russland voran treiben. Ganz so, als hätten wir nichts zu befürchten und sowieso alles Recht auf „unserer“ Seite. Dass sogar die GRÜNEN im Bund der Kriegstreiber mitmachen, anstatt sich um Deeskalation zu bemühen, macht mich fassungslos! Eigentlich hatte ich vor, sie bei der Europa-Wahl wieder zu wählen, doch jetzt sieht es so aus, als bliebe mir nurmehr die LINKE, die sich als einzige Partei der gefährlichen Spirale aus Drohungen, Sanktionen und dem Zündeln mit militärischen Optionen verweigert.
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Claudia am 13. März 2014 — 31 Kommentare

Feministisches Sprachhandeln – mein Kommentar

Fefe hat mal wieder einen blogpublizistischen Knaller gelandet, indem er einen Text seziert, der im Stil des „feministischen Sprachhandelns“ gehalten ist. In diesem Text heißt es zum Beispiel:

Was wir* und dixs Studierxs kritisieren, ist zum Beispiel die Re_produktion von problematischen Wörtern wie zwei Be_griffe die mit „W“ und „S“ beginnen, wir* aber nicht re_produzieren wollen, da diese kolonialrassistisch und somit diskriminierend für Schwarze und People of Color und gleichzeitig privilegierend für weiße Menschen sind.

Sternchen und Unterstriche kannte ich ja schon, wobei sich mir der Sinn in geschlechtsneutralen Worten wie „re_produzieren“ nicht erschließt. Aber Dixs? Studierxs?
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Claudia am 11. März 2014 — 28 Kommentare

Wohin verschwindet die Zärtlichkeit?

„Frauen sind wertvoll für die Welt, denn sie sind zärtlich, fürsorglich, geduldig und gefühlvoll. Danke dafür & schönen Frauentag!“

Für „Dodo“ ist so ein Satz Murks, genau wie „80% rosa/pastellfarbener Kitsch…und ähnlicher Kackscheiß“, der Frauen zum internationalen Frauentag zugemutet wird. Ihr Kommentar steht unter dem kritischen Blogpost „Flower Power“ im Mädchenblog, in dem es heißt: Weiter → (Wohin verschwindet die Zärtlichkeit?)

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