Claudia am 24. September 2013 — 8 Kommentare

Nach der Wahl

Endlich mal eine Wahl mit Überraschung! Keine FDP mehr (wow!) und keine klaren Mehrheiten. Rücktritte bei FDP und GRÜNEN mit ungewohnt deutlicher Selbstkritik. Knappes Scheitern der AFD (gut so, mittlerweile hab ich MEHR über diese Partei gelesen) und die voraussehbare Marginalisierung der Piraten.

Letztere wären vermutlich über 3% gekommen, hätten nicht etliche ältere Sympathisierende in letzter Sekunde doch noch GRÜNE gewählt – wie ich und manch einer aus meinem Umfeld. Die Pädo-Vorwürfe, die schlammschlacht-artig in den letzten Wochen gegen GRÜNE aufgefahren wurden, haben mich derart verärgert, dass ich dem Partei-Projekt meiner Generation wieder meine Stimme gab.
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Claudia am 21. September 2013 — 3 Kommentare

Letzte Bemerkungen vor der Bundestagswahl – und eine Wahlempfehlung

Wie immer wieder berichtet wird, fällen viele Wahlberechtigte ihre Wahlentscheidung erst ganz kurz vor der Wahl – oder sogar erst im Wahllokal. Ob sie allerdings dort überhaupt ankommen, hängt nicht allein von den politischen Überzeugungen ab, sondern auch vom Wetter. „Regen schadet Steinbrück“ schreibt Johannes Pennekamp im Wirtschaftsblog der FAZ:

Forscher in den Niederlanden haben erkannt, dass in den zurückliegenden 40 Jahren die Sozialdemokraten bei schlechtem Wetter im Schnitt mehr Stimmen verloren haben als die Christdemokraten.

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Claudia am 18. September 2013 — 1 Kommentar

Freihandelsabkommen: EU verhandelt über „endgültige Unterwerfung“

Wie weit kann man es wohl treiben mit der „Liberalisierung“ der Wirtschaft zu Lasten von Demokratie und Rechtsstaat? Offenbar sehr weit, denn das, was da im Rahmen des angestrebten „Freihandelsabkommens“ mit den USA verhandelt wird, bedeutet schlicht das Ende demokratischer Einflussnahme auf die Tätigkeiten ausländischer „Investoren“.

Bei „Freihandelsabkommen“ denken wir meist an unsere Umweltstandards, an Gentechnik und andere Scheusslichkeiten. Was ich aber gerade gelesen habe, geht weit darüber hinaus! Kurz gesagt sollen die Staaten keine Gesetze mehr zur Beschränkung von wirtschaftlichen Aktivitäten ausländischer Investoren erlassen können. Denn wenn sie das tun, kann sie der Investor in einem neuen „Schiedsgericht“ auf Schadensersatz wegen entgangener Gewinne verklagen. Dieses neue Gericht, an dem nicht einmal Richter tätig sind, sondern Anwälte. soll komplett ÜBER nationalem Recht stehen. Revisionen und Berufungsinstanzen wird es nicht geben, kein deutsches Gericht könnte gegen die Entscheidungen angehen, denn in der sogenannten Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) soll eine „definitive und endgültige Unterwerfung“ unter das Urteil festgeschrieben werden.

Ich schreibe hier nur Telepolis hinterher, lest dort das Interview mit Fritz Glucke, der das angestrebte Abkommen kritisch analysiert hat: „Das Parlament soll nicht bestimmen dürfen, was der Wirtschaft erlaubt ist“.

Aber im Wahlkampf ist ja anderes VIEL wichtiger…

***

Siehe auch:

Wie zerstört man eine Demokratie? Juna im Netz über Naomi Kleins Thesen, die leider schon weiträumig Wirklichkeit sind.

Und weil ich grade beim Verlinken bin, hier noch eine weitere, wenn auch „kleinformatigere“ Schweinerei, gegen die derzeit eine Petition läuft. Hab‘ ich grade mitgezeichnet, denn wer zu krank zum arbeiten ist, braucht Unterstützung und nicht noch Abschläge bei der Rente!

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Claudia am 11. September 2013 — 1 Kommentar

Fremdschämen für die TAZ – zum Rösler-Interview

Weder sympathisiere ich mit der FDP noch speziell mit Herrn Rösler. Dagegen mag ich die TAZ, meistens jedenfalls. Dort gibt es immerhin noch Journalismus, der sich für die Sache interessiert, nicht bloß dafür, aus dem Weltgeschehen möglichst viele Klick-bringende „Aufreger“ zu destillieren, egal, wen oder was man dabei unbesehen in die Pfanne haut. Bei der TAZ kommt Politik noch vor, nicht nur skandalisierende Geschichen über Politiker, die die Entpolitisierung voran treiben und ähnliche Bedürfnisse bedienen wie die Klatsch-Postillen, die im Detail über Geburten und Heiraten letzter Königshäuser berichten.
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Claudia am 10. September 2013 — 8 Kommentare

Dass mal was Gutes in der Weltpolitik passiert…

..ist so selten geworden, dass es richtig verblüfft! Gibt es das, dass ein „Nebensatz“ des amerikanischen Außenministers auf einmal DIE LÖSUNG für die vertrackte Situation in Syrien bringt? Dass die Russen die Idee gleich als eigene übernehmen und eine halbe Stunde später der syrische Minister verlautbart: Aber ja, wir geben gerne mal eben unsere Chemiewaffen unter internationale Kontrolle…

Ich konnte erst fast nicht glauben, dass das wirklich passiert! Und noch immer kommt es mir seltsam vor, dass die rettende Idee zur Vermeidung eines mega-gefährlichen Militärschlags so spontan und beiläufig, jedenfalls unbeabsichtigt zur Welt gekommen sein soll.

Aber egal, ob spontan oder hinter den Kulissen verabredet: ich bin schwer erleichtert! Es sieht nun so aus als könnten alle ohne „Gesichtsverlust“ aus der Gefahrenzone zurück robben. Auch mein in letzter Zeit recht verdüsterter Blick auf die politische Klasse der USA hellt sich etwas auf angesichts der massiven Proteste, der weitreichenden Ablehnung eines Kriegseinsatzes in Syrien.

Gute Nachrichten geben fürs Bloggen nicht viel her. Das ist aber auch das einzige „Haar in der Suppe“, das mir gerade einfällt. :-)

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Claudia am 09. September 2013 — 2 Kommentare

Furchtbare Erkenntnis: um wirklich etwas zu bewegen, braucht es die ANDEREN.

…und die sind halt alle schier unerträglich anders! Der nicht ganz unbekannte Blogger mspro hat heute eine sehr persönliche Kritik an der Demo „Freiheit statt Angst“ formuliert. Ich hatte, während ich meinen Kommentar dazu schrieb, gar nicht bemerkt, dass das ein mspro-Artikel ist. Bin allein mittels der philosophisch verlockenden Headline „Freiheit statt … was eigentlich?“ über Rivva auf dem Beitrag gelandet, dessen webdesignerische Optik in keiner Weise an frühere mspro-Leseerlebnisse erinnerte. Ein Standardblog wie viele – so sah es aus. Und vom Text her vermutete ich eine sehr verletzte neo-feministische junge Frau und Netzaktivistin, deren Kopf mit allerlei altlinken Memen belastet ist.
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Claudia am 08. September 2013 — 3 Kommentare

Demo Freiheit statt Angst: Endlich mal mehr Leute, aber lange nicht genug!

Die Schätzungen bezüglich der Teilnehmer gehen wie immer auseinander und schwanken zwischen anfänglichen 4800 (Polizei) bis insgesamt 20.000 (Veranstalter). Daniel Bröckerhoff schreibt auf seinem Live-Blog, das im übrigen vielerlei Bilder und kleine Filme der Demo zeigt:

„Anruf bei befreundeten Physikerin, die wir noch mit den Parametern “Teilnehmer pro Reihe”, “Schrittgeschwindigkeit”, “Abstand zwischen den Reihen” füttern mussten und die dann für uns 14.000 Teilnehmer errechnete. Der AK Vorrat gab währenddessen per Twitter 20.000 Leute bekannt, aber Veranstalterzahlen muss man ja mit Vorsicht genießen. „

Demoschilder

Wie auch immer: es waren deutlich mehr als früher, aber noch lange nicht genug!
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Claudia am 06. September 2013 — 3 Kommentare

Samstag, 13 Uhr, Alexanderplatz – Demo gegen die totale Überwachung

Selten hat ein Demo-Termin so gut gepasst: gerade wurde bekannt, dass sogar SSL-Verschlüsselungen (also die Verfahren, die etwa beim Online-Banking und Online-Einkauf unsere Daten sichern sollen) von der NSA korrumpiert-gehackt-geknackt wurden.

Der unentschiedene Dreifachbegriff erklärt sich daraus, dass nicht “entschlüsselt” wird, sondern – viel einfacher, hinterhältiger und gemeiner – Hintertüren in die entsprechende Software eingebaut werden. Dafür betreibt die NSA ein Programm namens “Bullrun”, über das die ZEIT schreibt:

Ziel des Programmes Bullrun sei es, “in kommerzielle Verschlüsselungssysteme Hintertüren einzubauen”. Doch gehen die Dienste noch weiter. Offenbar ist es ihnen gelungen, auf das Design von Verschlüsselungstechniken Zugriff zu bekommen. Sie hätten inzwischen Einfluss auf die internationalen Standards, nach denen solche Sicherheitsprogramme entwickelt werden, was die “versteckte Beeinflussung” von Programmentwicklungen erlaube.

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