Gewissermaßen als Selbstinszenierung seines Vermächtnisses hielt der sterbenskranke jüdische Religionsphilosoph Jacob Taubes (einer seiner Schüler ist übrigens Norbert Bolz) Ende Februar 1987 seine Heidelberger Vorträge "Die politische Theologie des Paulus" (München: Fink 1993).

Dort sagt er über David Flusser: "Ich habe mir einmal den Witz erlaubt mit Scholem, als ich noch so täglich mit ihm verkehrte, ihn zu fragen: Hören Sie mal, für diesen Nathan von Gaza kriegt man ein volles Ordinariengehalt. Ich meinte seines. Und für den Paulus ist nicht mal 'ne Dozentur an der hebräischen Universität! Das hat ihm doch zu denken gegeben, und es war der Beginn der Professur von David Flusser, über den ich noch ein Wort sagen will. Flussers Paulus-Forschung ist von Bedeutung, weil er ein wirklich ganz intimer Kenner der Theologie der Qumran-Leute ist, also der Tote-Meer-Rollen-Gruppen. Vor diesem Hintergrund vermag er neue Parallelen herzustellen im Dualismus, auch die Fleisch-Vorstellung kann er damit verbinden, und hat wohl wirklich einen Schritt vorwärts in der Erforschung der Terminologie des antiken paulinischen Christentums getan, indem er die Verbindung mit den Qumran-Essenern hergestellt hat." (S. 22)

Von David Flusser gibt es einige Bücher auf deutsch. Zwei möchte ich empfehlen, einmal die im Mai 1968 bei Rowohlt erschienene Monographie "Jesus", zum anderen "Das essenische Abenteuer", 1994 im Winterthurer Cardun Verlag erschienen. Das letztgenannte Buch enthält auch ein umfangreiches Schriftenverzeichnis.

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Reinhold Grether: Die Weltrevolution nach Flusser
präsentiert von Claudia Klinger
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