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Flusskiesel
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Ein Sandkasten soll das früheste gemeinsame Terrain von Edith und Vilém abgegeben haben. Seiner Aussichten auf beträchtliche Erbschaften, z.B. der großväterlichen Lebensmittelfarbenfabrik aus mütterlicher Linie, beraubt, stieg der durch seinen künftigen Schwiegervater, das Paar heiratete bald nach der Ankunft in Brasilien, vom Kontinent errettete Vilém in dessen brasilianische Geschäfte ein und konnte sich erst zwanzig Jahre später, wohl 1961 (nach Sanierung der eigenen Transformatorenfabrik?, nach Beerbung des Schwiegervaters?), voll und ganz seinen philosophischen Interessen widmen.

Von Edith Flusser finden sich, wenn ich recht sehe, im bislang veröffentlichten Werk nur drei persönliche Zeugnisse:

  1. Im Berliner Interview Dorothee Wenners vom 22. Juli 1990 kommt das Gespräch auf Flussers Publikation "Die Schrift". Diese war sowohl als Buch wie auch als Diskette erfolgt. Die Diskette bot die Gelegenheit des interaktiven "writing back". Es kam aber nichts. Frau Flusser: "Wir hatten Texte erwartet." ("Zwiegespräche", S. 103)

  2. Stipendiaten der Stuttgarter Akademie Schloß Solitude legten Vilém Flusser im April 1991 einen Fragenkatalog vor, auf den er möglichst nur mit "Ja" oder "Nein" antworten sollte. (Frage:) "Fühlen Sie sich als typischer Vertreter Ihrer Nationalität?" (Vilém Flusser:) "Nein." (Frau Flusser:) "Das stimmt nicht!" (Vilém Flusser:) "Was? Ich fühle mich nicht so, aber ich weiß, daß ich ein typischer Jud' bin." ("Zwiegespräche", S. 187)

  3. Als Anhang zu "Bodenlos" gibt es S. 291-295 ein von Edith Flusser verfaßtes Personenglossar der brasilianischen Freunde. Es sind diese wunderbaren Kurzporträts, die den Wunsch nach ihrer Autorschaft erwecken.

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Reinhold Grether: Die Weltrevolution nach Flusser
präsentiert von Claudia Klinger
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